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Projektschwerpunkte 2007-2010

In dieser zweiten Phase orientierte das Forschungsprojekt seine Arbeiten an den leitenden Kategorien "Musikgeschichtsschreibung und Erinnerungskulturen" und fragte dabei nach Konzepten, Transformationen und Perspektiven der deutschen Musikkultur im östlichen Europa.

Im Zentrum stand somit zunächst das eigene Themenfeld selbst. Hier galt es, die Geschichte dieses Sujets und die verschiedenen Diskurse, die sich seit dem 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart hinein damit (vorübergehend oder stetig) verbunden haben, in einer Folge von differenzierten Studien zum Diskurs über die 'Deutsche Musikkultur' im östlichen Europa zu erschließen.

Diese Forschungen wurden zudem aufs Engste mit der Betrachtung einer individuellen Region verbunden; auf diese Weise sollte die Möglichkeit eröffnet werden, die Ansätze und Ergebnisse der diskursanalytischen Untersuchungen regelmäßig an historisch konkreten Materialien und Prozessen überprüfen zu können. Dieser Absicht diente die Fallstudie Westpreußen, die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Musik und Musikkultur im 'Land an der unteren Weichsel'. Bei diesen exemplarischen Studien wurde somit eine Provinz des Deutschen Reichs vor den Fokus gerückt, die zwar jahrhundertelang ein relativ geschlossenes deutsches Siedlungsgebiet gebildet hat, dessen ungeachtet aber zugleich auch von vielfältigen, höchst aufschlussreichen Interferenzen unterschiedlicher Volksgruppen und kultureller Traditionen geprägt wurde.

In einem weiteren – wiederum stärker theoriegeleiteten – Projekt-Abschnitt ist die Untersuchungsperspektive sodann durch die Frage nach Musik als immateriellem Kulturgut im Spannungsfeld von 'Lebenswelt' und 'Monument' erweitert worden. Hier ging es jetzt darum, Musik jenseits von Schemata der Hochkultur zu diskutieren, entsprechende historische Quellen als mediale Speicher zu erschließen und diese auch schon in einem museologischen Kontext zu befragen.

Das vierte Teilprojekt schließlich applizierte solche im Prinzipiellen erkundeten Zusammenhänge wiederum auf ein konkretes Fallbeispiel, und zwar auf Dimensionen der Musikkulturen Südosteuropas, insbesondere diejenige der Donauschwaben. Damit richtete sich das Interesse im Unterschied zum Fallbeispiel der ehemaligen Provinz Westpreußen nun auf ein explizit multi- und interethnisch geprägtes deutsches Siedlungsgebiet.